Um die Frage, ob auch Kinder und Jugendliche gegen Corona geimpft werden sollen, gibt es eine kontroverse Auseinandersetzung. Dabei sind die Argumente für die Kinder-Impfung überraschend schwach und der Impfdruck steigt.
Nacht-Depesche beantwortet die Frage, ob und wann Eltern ihre Kinder gegen das Covid-19 Virus impfen lassen sollten.
In der Frage der Kinderimpfung ist die Ständige Impfkommission (STIKO) Mitte August zu einer grundsätzlichen Neubewertung gekommen.
Lange hatte sie, trotz großem politischen und medialen Drucks, die Position vertreten, Kinderimpfungen ab 12 nicht generell zu empfehlen, sondern nur Kindern mit besonderen gesundheitlichen Risiken.
Das sind unter anderem:
Dazu Kinder, die Aufgrund Ihrer Ausbildung (z. B. Berufsschüler in medizinischen Berufen) einem besonderen Ansteckungsrisikos ausgesetzt sind.
Ebenso Kinder, die in Kontakt zu Personen stehen, die schlecht geschützt werden können (z. B. Organtransplantierte).
Die Möglichkeit zur Kinderimpfung nach individueller Aufklärung und individueller Nutzen-Risiko-Abwägung ließ die STIKO auch damals offen.
Grund für die damalige Ablehnung sei die Beobachtung, dass Kinder selten an Covid-19 erkranken. Und falls doch, zeigen sie oft keine oder nur schwache Symptome.
Gleichzeitig betonte die STIKO die unzureichende Studienlage zur Sicherheit der verfügbaren experimentellen Impfstoffe.
Berichte über Herzmuskelentzündungen nach mRNA-Impfungen, vor allem bei Jungen und jungen Männern, mögen die ablehnende Haltung der STIKO gestützt haben.
Daneben erwartetet die STIKO nur geringen Auswirkungen der Kinderimpfungen auf den weiteren Verlauf der Infektionsausbreitung in Deutschland.
Zwar ergab sich Mitte August kein grundsätzlich anderes Bild, dennoch kam die STIKO, nach massivem politischen Druck, zu einer völligen Neubewertung.
Die STIKO erklärte:
… kommt die STIKO zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher hat die STIKO entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen.
Diese Empfehlung zielt in erster Linie auf den direkten Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor COVID-19 und den damit assoziierten psychosozialen Folgeerscheinungen ab.
Dies ist ein überraschender Schluß, denn die „psychosozialen Folgeerscheinungen“ – also die Folgen durch Lockdowns und Schulschließungen – sind keine Folgen von Corona, sondern von politischen Entscheidungen.
Mancher gewinnt sogar den Eindruck, dass der Eifer, mit dem das Kinderimpfen vorangetrieben wird, um so größer wird, je mehr klar wird, dass die Ziele der laufenden Impfkampagne verfehlt wurden.
Denn inzwischen gibt es berechtigte Zweifel daran, daß die Impfung wirksam gegen eine eigene Erkrankung schützt oder verhindert, andere zu infizieren.
Die Impfung ist möglicherweise in der Lage, Krankheitsverläufe abzumildern, aber weit davon entfernt die Pandemie, wie versprochen, zu beenden.
Am 29. August haben acht Experten aus dem Gesundheitssektor ein Thesenpapier zur Corona-Pandemie veröffentlicht.
Auf 151 Seiten beschäftigen sich die Autoren (Mediziner, Universitätsprofessoren oder Vertreter medizinischer Interessenverbände) mit den Corona-Maßnahmen der vergangenen anderthalb Jahre.
Die Autoren stellen darin unter anderem fest, Kinder und Jugendliche seien die „großen Verlierer der Pandemie“: Sie erkrankten nur selten und tendenziell harmlos, seien aber dennoch am folgenschwersten von den Corona-Maßnahmen betroffen.
Bei einer Corona-Infektion seien Kinder und Jugendliche entweder asymptomatisch oder hätten nur einen milden Krankheitsverlauf – verfügten dann aber über einen langfristigen Immunschutz.
Weniger als ein Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit einer Corona-Infektion hätten ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.
Von 385.000 an Covid-19 erkrankten Kindern mussten 68 intensivmedizinisch betreut werden. Bei 11 Kindern, mit zum Teil schwersten Vorerkrankungen, wurde COVID-19 als Todesursache festgestellt.
Angesichts dieser Fallzahlen, stellt sich die Frage, warum treibt die Politik die Kinderimpfungen – bei gesunden Kindern – so voran, wenn deren Nebenwirkungen nach wie vor nicht systematisch untersucht sind und deren Nutzen gegen Null geht?
Am Montag begann in Sachsen der Schulbetrieb nach den Sommerferien. Initiiert vom sächsischen Kultusministerium, soll an den Schulen offensiv für das Kinderimpfen geworben werden.
Geplant sind Sensibilisierungsgespräche mit Schülern, Exkursionen zu Impfzentren und die Weitergabe von Tipps, wie Kinder sich auch ohne Zustimmung der Eltern impfen lassen können.
Eltern die das Injizieren eines experimentellen Impfstoffs ohne reguläre Zulassung ablehnen, setzen ihre Kinder dem stigmatisierenden Druck der Impfbefürworter aus. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck kritisiert das gegenüber Bild.
Das Vorpreschen von Politik und Verwaltung bei den Kinderimpfungen wirft grundsätzliche Fragen nach dem grundgesetzlich geschützten Elternrecht und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit auf (GG Art. 2 Abs 2, GG Art. 6).
Kritiker des staatlichen Coronamanagments sprechen im Zusammenhang mit den Kinderimpfungen sogar von Mobbing.
Die Politik hat aus Sicht der Skeptiker bis heute nicht schlüssig erklärt, warum Covid-19-Kinderimpfungen notwendig sind.
Dem Mangel an schlüssige Argumenten mit grösserem Impfdruck zu begegenen, scheint die Kritiker im Moment zu bestärken.
In Schweden hat man in dieser Frage anders entschieden.
Die stellvertretende Staatsepidemiologin der schwedischen Volksgesundheitsbehörde (FHM) Karin Tegmark Wisell sagt:
Unsere ethische Basis sagt, dass wir zum Nutzen eines Individuums impfen und nicht für die Gesellschaft; weiterhin haben wir bisher keine Daten gesehen, die dafür sprechen, dass der Nutzen der Kinderimpfung die Risiken übersteigt.
Fazit: Bei Kindern die an schweren Vorerkrankungen leiden, sollte eine Impfung geprüft werden. Auch Jugendliche die eine Ausbildung im medizinischen Bereich planen, sollten sich zu diesem Thema beraten lassen.
In Fällen wo ein Haushaltsmitglied hoch gefährdet ist, aber nicht geimpft werden kann, scheint die Impfung Schutz vor Weitergabe der Wuhan-Variante zu bieten. Für die jetzt am häufigsten auftretende Delta-Variante scheint das aber nicht zu gelten.
Die Impfstoffe haben im Augenblick nur eine bedingte Zulassung. Diese ermöglicht es den Herstellern, die Impfstoffe zu vertreiben, obwohl deren toxikologische Prüfung nicht abgeschlossen ist.
Gehört Ihr Kind zu keiner Risikogruppe, ist die Impfung mit dem derzeit verfügbaren experimentellen Impfstoffen, ein Versuch: mit ungünstigem Nutzen-Risiko-Verhältnis und ungewissem Ausgang.