Am 22. Januar feiert die Schweizergarde ihr 500-jähriges Bestehen. Papst Julius II. gründete 1506 die aus 150 Schweizern bestehende Garde zu seinem persönlichen Schutz. Schon zu Zeiten des Kardinals Giuliano della Rovere, der spätere Papst Julius II., bewährten sich Schweizer Soldaten im Feldzug gegen Neapel.
Die Schweizergarde wurde am 22. Januar 1506 von Papst Julius II. ins Leben gerufen. Die ersten 150 Soldaten zogen feierlich in Rom ein, um den Papst zu schützen. Der Ruf der Schweizer als hervorragende Soldaten war bereits durch ihre Einsätze in verschiedenen europäischen Konflikten gefestigt. Die Schweizergarde war ein Symbol für Loyalität und Mut, wie die Schweizergarde – 500 Jahre im Dienst des Papstes zeigt.
Die Aufgaben der Schweizergarde haben sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Ursprünglich als Kampftruppe konzipiert, besteht ihre Hauptaufgabe heute im Schutz des Papstes und der Sicherung des Vatikans. Dazu gehören auch repräsentative Aufgaben, bei denen die Gardisten in ihren traditionellen Uniformen zu sehen sind. Die Schweizergarde bleibt ein Symbol für Disziplin und Hingabe, wie Eine Geschichte voller Treue und Mut beschreibt.
Die Rekrutierung für die Schweizergarde ist streng. Interessenten müssen Schweizer Staatsbürger, katholisch und ledig sein sowie eine militärische Ausbildung absolviert haben. Zudem wird eine makellose Gesundheit und ein guter Leumund vorausgesetzt. Diese Anforderungen garantieren, dass nur die besten und vertrauenswürdigsten Männer in den Dienst des Papstes treten.
Die Schweizergarde ist für ihre beeindruckenden Zeremonien und Traditionen bekannt. Dazu gehört der Schwur, den neue Gardisten ablegen: „Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen.“ Diese feierlichen Zeremonien unterstreichen die Bedeutung der Schweizergarde und ihre Rolle im Vatikan, wie Die Schweizergarde – Ein historischer Rückblick berichtet wird.
Die Schweizergarde steht vor neuen Herausforderungen. Die Sicherheitsbedrohungen haben sich verändert, und die Garde muss sich diesen anpassen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Schweizergarde eine unverzichtbare Institution im Vatikan und ein Symbol für den unerschütterlichen Schutz des Papstes.
Heute erinnert die Schweizergarde jährlich am 6. Mai an den „Sacco di Roma“, die Plünderung Roms im Jahr 1527. Damals starben 147 Gardisten, als sie Papst Clemens VII. in die Engelsburg brachten. Diese tapfere Tat wird jedes Jahr bei der Vereidigung der neuen Rekruten gewürdigt.
Eine weitere schwere Zeit erlebte die Garde nach dem Einmarsch Napoleons in die Schweiz. 1798 wurde die Garde aufgelöst und erst drei Jahre später unter der Führung von Karl Pfyffer von Altishofen wieder gegründet. Eine erneute Besetzung durch Napoleon 1808 führte zu einer weiteren Auflösung, die erst nach seiner Abdankung 1814 endete.
1905 entwarf der damalige Kommandant Jule Répond die heutige blau-rot-gelbe Uniform. Er orientierte sich dabei an den Fresken Raffaels. Die Legende, Michelangelo habe die Uniform entworfen, ist falsch.
Unter Papst Johannes Paul II. wurde 1979 die Sollstärke der Garde auf 100 Mann festgelegt. Eine der schwärzesten Stunden der Schweizergarde war im Mai 1998, als der Kommandant Alois Estermann und seine Frau ermordet wurden. Als Täter wurde der Gardist Cedric Tornay genannt, der sich angeblich selbst richtete.
1999 wurde die „Fondation pour la Garde Suisse Pontificale au Vatican“ gegründet, um die Garde zu unterstützen. Ihre Ziele sind:
Die Schweizergarde bildet heute bis zu 30 Rekruten jährlich aus. Diese müssen männliche, unverheiratete, katholische Schweizer mit militärischer Ausbildung sein. Sie dürfen nicht unter 174 cm groß und nicht älter als 30 Jahre sein und müssen eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen.
Die Garde hat derzeit 110 Mitglieder. Trotz der strengen Anforderungen hat sie keinen Mangel an Bewerbern, was auf die gestiegene Popularität durch den Papstwechsel im vergangenen Jahr zurückgeführt wird.
Die Schweiz sieht die Schweizergarde offiziell als Hausgarde mit Polizeicharakter an, während der Vatikan sie als militärische Formation betrachtet. Schweizer Gardisten halten sich offiziell nur privat in Rom auf, und der Dienst in der Schweizergarde ersetzt nicht die Wehrpflicht in der Schweiz.
Die Schweiz schätzt die Garde als gutes Aushängeschild im Ausland, daher nehmen schweizerische Würdenträger an den jährlichen Vereidigungsfeiern teil. Die Schweizergarde kooperiert auch mit den deutschsprachigen schweizerischen Ministrantenpastoralen, die die Garde zur Ministrantenwallfahrt besuchen.
Zum Jubiläum wurde 2003 in Luzern der Förderverein „500 Jahre Päpstliche Schweizergarde“ gegründet, der Projekte zur Jubiläumsfeier finanziell und ideell unterstützt. Ein Gedenkmarsch von Bellinzona nach Rom in historischen Gewändern erinnert an den Zug der ersten 150 Schweizer Söldner vor 500 Jahren, wie in einem Artikel auf swissinfo.ch beschrieben wird.
Für das Jubiläum wurde vom Weinhersteller Provins aus Sion ein eigener Jubiläumswein erstellt. Die hohe Nachfrage führte zu einem erweiterten Sortiment.
Zudem wurden zwei Sonderbriefmarken von der schweizerischen Post herausgegeben. Eine zeigt eine Wachablösung, die andere die Truppe beim Antreten, wie auf swissinfo.ch beschrieben wird.
Ein 24-seitiges Buch über die Geschichte der Garde wurde unter dem Namen „Pontificia Cohors Helvetica“ veröffentlicht und ist auf Amazon erhältlich.
Die Eidgenössische Münzstätte gab eine Sondermünze heraus, die von dem ehemaligen Gardisten und Künstler Rudolf Mirer entworfen wurde, wie im Swissmint Shop beschrieben.
Die Schweizergarde ist heute ein Symbol für die Kontinuität und Treue der Schweiz.
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